Das „Alte Land“

Das Alte Land liegt südlich der Elbe zwischen den Hansestädten Hamburg und Stade. Der Name hat nichts mit „alt“ zu tun sondern heißt auf Plattdeutsch „Olland“, übersetzt „Altland“. Der Landstrich wurde zwischen 1130 und 1230 von Niederländern kolonialisiert. Auch der Name der Gemeinde „Hollern“ fürht auf die Holländer zurück.

Lage

Das „Alte Land“ besteht aus drei Meilen. Sie sind Zonen des Elbufers. Die Erste Meile liegt zwischen den Flüssen Schwinge und Lühe und wurde um 1140 als erstes eingedeicht besiedelt. Die Eindeichung der Zweite Meile wurde Ende des 12. Jahrhunderts abgeschlossen. Sie umfasst das Gebiet zwischen der Lühe und der Este . Die Dritte Meile wurde als letztes im 15. Jahrhundert eingedeicht. Sie liegt zwischen der Este und der Süderelbe.

Durch den fruchtbaren Marschboden in den elbnahen Gebieten bildete sich eine besondere bäuerliche Kultur aus. Die Dörfer heißen Marschhufendörfer. Die Gebäude liegen an der Straße, das bebaubare Land beginnt direkt dahinter. Als Kennzeichen dieser Gegend gelten die Prunkpforten und die verzierten Bauernhäuser.

Obstbau

Der Obstanbau wurde das erste Mal am 25. März 1312 schriftlich erwähnt. Erst seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts dominiert der Obstanbau die Region. Heute wachsen auf ca. 11.000 ha hauptsächlich Äpfel und Kirschen, aber auch Birnen und anderes Obst.

Um die Obstbäume, insbesondere die Kirschen vor Staren zu schützen, wurden früher „Klappermühlen“ eingesetzt, kleine Windmühlen, die an Stangen befestigt waren und laute Klappergeräusche von sich gaben. Erst in den 1980 Jahren wurden sie durch propangasbetriebene Knallapparate („Spreenkanonen“) verdrängt. Da die Explosionen zeitweise bis zu 15 km weit zu hören waren wurden sie mittlerweile durch Vogelschutznetze ersetzt, die kurz vor Anfang der Kirschzeit über die Bäume gezogen werden.

Hier noch ein interessanter Link:

Das Alte Land: Nordeuropas größer Obstgarten

Alles über die Obstblüte finden Sie im Blüten- oder Obstbarometer.

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